Regeln von Hooks
Hooks sind ein neues Feature in React 16.8. Damit lassen sich State und andere React-Features verwenden, ohne dass eine Klasse benutzt werden muss.
Hooks sind zwar JavaScript Funtionen, allerdings müssen dabei zwei Regeln beachtet werden. Es gibt ein Linter-Plugin, das die folgenden Regeln erzwingt:
Verwende Hooks nur auf dem Top-Level
Rufe Hooks nicht innerhalb von Schleifen, Bedingungen oder in verschachtelten Funktionen auf. Sie sollen ausschließlich auf dem Top-Level der React-Komponenten verwendet werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Hooks bei jedem Rendering der Komponente in der gleichen Reihenfolge ausgeführt werden. Das ist notwendig, damit zwischen mehreren Aufrufen von useState
und useEffect
der State korrekt erhalten bleibt. (Für Neugierige gibt es unten eine ausführliche Erklärung.)
Verwende Hooks nur innerhalb von React-Funktionen
Rufe Hooks nicht in normalen JavaScript-Funktionen auf. Stattdessen kannst du:
- ✅ Hooks in React-Funktions-Komponenten aufrufen.
- ✅ Hooks in eigenen Hooks aufrufen (Mehr dazu auf der nächsten Seite).
Durch das Befolgen dieser Regeln stellst du sicher, dass die State-behaftete Logik einer Komponente aus dem Quellcode auf Anhieb erkennbar ist.
ESLint Plugin
Wir haben das ESLint-Plugin eslint-plugin-react-hooks
veröffentlicht, das diese Regeln durchsetzt. Du kannst dieses Plugin folgendermaßen zu deinem Projekt hinzufügen, falls du es ausprobieren möchtest:
This plugin is included by default in Create React App.
npm install eslint-plugin-react-hooks --save-dev
// ESLint Konfiguration
{
"plugins": [
// ...
"react-hooks"
],
"rules": {
// ...
"react-hooks/rules-of-hooks": "error", // Checks rules of Hooks
"react-hooks/exhaustive-deps": "warn" // Checks effect dependencies
}
}
Du kannst den den Rest überspringen, wenn du direkt lernen möchtest wie man seine eigenen Hooks schreibt. Im Folgenden werden die Gründe für die oben genannten Regeln noch genauer erläutert.
Erklärung
Wie zuvor erklärt, können mehrere State- oder Effect-Hooks in einer Komponente verwendet werden.
function Form() {
// 1. State-Variable name
const [name, setName] = useState('Mary');
// 2. Effect damit formData erhalten bleibt
useEffect(function persistForm() {
localStorage.setItem('formData', name);
});
// 3. State-Variable surname
const [surname, setSurname] = useState('Poppins');
// 4. Effect um den Titel zu aktualisieren
useEffect(function updateTitle() {
document.title = name + ' ' + surname;
});
// ...
}
Aber warum funktioniert es, dass immer genau der richtige State bei useState
benutzt wird? Die Antwort darauf lautet, dass React die Reihenfolge, in der Hooks aufgerufen werden, nutzt. Das Beispiel funktioniert, da bei jedem Rendering die Hooks in der gleichen Reihenfolge aufgerufen werden.
// ------------
// Erstes Rendering
// ------------
useState('Mary') // 1. Die State-Variable name mit 'Mary' initialisieren
useEffect(persistForm) // 2. Effect hinzufügen, um das Formular persistent zu halten
useState('Poppins') // 3. Die State-Variable surname mit 'Poppins' initialisieren
useEffect(updateTitle) // 4. Effect hinzufügen, um den Titel zu aktualisieren
// -------------
// Zweites Rendering
// -------------
useState('Mary') // 1. Die State-Variable name auslesen (Das Argument wird ignoriert)
useEffect(persistForm) // 2. Den Effect ersetzen, der das Formular persistent hält
useState('Poppins') // 3. Die State-Variable surname auslesen (Das Argument wird ignoriert)
useEffect(updateTitle) // 4. Den Effect ersetzen, der den Titel aktualisiert
// ...
Solange die Reihenfolge der Hooks-Aufrufe zwischen den Rendering’s gleich bleibt, kann React den richtigen lokalen State mit dem entsprechenden Hook assoziieren. Aber was passiert nun, wenn ein Hook (zum Beispiel der persistForm
Effect) innerhalb einer bedingten Anweisung aufgerufen wird?
// 🔴 Die erste Regel wird gebrochen, indem wir ein Hook innerhalb einer bedingten Anweisung benutzt wird.
if (name !== '') {
useEffect(function persistForm() {
localStorage.setItem('formData', name);
});
}
Bei dem ersten Rendering ist die Bedingung name !== ''
true
, also führen wir diesen Hook aus. Im nächsten Rendering könnte der Nutzer das Formular löschen, damit wäre die Bedingung false
. Folglich würde im nächsten Rendering der Hook übersprungen, und die Reihenfolge würde sich ändern:
useState('Mary') // 1. Die State-Variable name auslesen (Das Argument wird ignoriert)
// useEffect(persistForm) // 🔴 Dieser Hook wurde ausgelassen.
useState('Poppins') // 🔴 2 (vorher 3). State-Variable surname kann nicht ausgelesen werden
useEffect(updateTitle) // 🔴 3 (vorher 4). Der Effect kann nicht ersetzt werden
React erwartet hier, dass der zweite Hook persistForm
entspricht. Ist das nicht der Fall, kann React nicht den korrekten State zurückgeben. Für alle Rendering’s nach dem ausgelassenen Hook, verschiebt sich der Hook-Aufruf und führt zu Fehlern.
Das ist der Grund, weshalb Hooks nur auf dem Top-Level der Komponenten aufgerufen werden sollen. Ein Hook kann bedingt ausgeführt werden, indem die Bedingung innerhalb des Hooks ausgeführt wird.
useEffect(function persistForm() {
// 👍 Die erste Regel wird so nicht mehr gebrochen.
if (name !== '') {
localStorage.setItem('formData', name);
}
});
Das Problem muss nicht beachtet werden, wenn die [ESLint-Regeln] integriert werden (https://www.npmjs.com/package/eslint-plugin-react-hooks). Jetzt weißt du aber auch warum es so funktioniert und welche Probleme durch diese Regel vermieden werden.
Nächste Schritte
Nun ist es Zeit zu lernen wie man seine eigenen Hooks schreibt. Das ist nützlich um State-behaftete Logik zwischen Komponenten zu teilen, wobei eigene Abstraktionen mit den von React bereitgestellten Hooks kombiniert werden können.